Wasserstofftechnik & Bayern

Bayern will Technologieführer für Wasserstoff werden

Bayern will in den Anwendungsfeldern von Wasserstoff weltweit eine technologische Vorreiterrolle einnehmen. Die starke Industrie und die ausgeprägte Forschungslandschaft in Bayern bieten hierfür ideale Voraussetzungen. Erklärtes Ziel ist es, Grüne Wasserstofftechnologie „Made in Bavaria“ zum H2-Gütesiegel zu machen. Grundlage ist die bayerische Wasserstoffstrategie, die Ziele und Maßnahmen definiert.

Im Rahmen der Hightech Agenda Plus investiert der Freistaat zusätzliche 900 Millionen Euro in Zukunftstechnologien - unter anderem in Wasserstofftechnologie.

Forschungsoffensive „H2 Hightech Bayern“

Zu den Umsetzungsschritten der bayerischen Wasserstoffstrategie gehört die Forschungsoffensive „H2 Hightech Bayern“. Im Schulterschluss von universitärer und außeruniversitärer Forschung mit der bayerischen Industrie sollen innovative Wasserstoff-Schlüsselkomponenten weiterentwickelt und ihre Kosten gesenkt werden (z. B. Brennstoffzellen für den Einsatz im Schwerlastverkehr).

Insgesamt will Bayern so eine führende Rolle im globalen Wettbewerb um Forschung und Entwicklung von Wasserstofftechnologien besetzen.

Bayerisches Staatswappen

Fokus auf Wasserstoff und Mobilität

Schwerlastmobilität ist heute für gut die Hälfte der Emissionen des Straßengüterverkehr verantwortlich. Daher besteht hier ein massives Einsparpotenzial für CO2-Emissionen. Neben batteriebetriebener Elektromobilität und synthetischen Kraftstoffen für Verbrenner nimmt die wasserstoff-/ brennstoffzellenbasierte Elektromobilität eine wichtige Rolle bei der Transformation im Verkehrssektor dar.

Für den Forschungsbereich Wasserstoff und Nutzfahrzeugmobilität bietet die THWS eine gut ausgestattete Infrastruktur: So verfügt die Fakultät Maschinenbau über Labore für Fahrzeugtechnik, für Fahrzeugsysteme sowie für Verbrennungsmotoren, die in der Lage sind Wasserstoff zu verbrennen. Das Technologietransferzentrum Elektromobilität in Bad Neustadt liefert die Leistungselektronik und Regelungselektronik, die für den Brennstoffzellenantrieb in wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen benötigt wird.

Bedeutung für die Region Mainfranken

Eine Vielzahl von Unternehmen in der Region Mainfranken ist in der Energietechnik, im Anlagenbau oder im Zulieferbereich der Automobilindustrie tätig. Dabei stehen Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie vor der Herausforderung, die anstehende Transformation in der Autobranche zu bewältigen: Diese Unternehmen müssen ihre Produkte jetzt kurzfristig auf carbonfreie Energieträger und Stoffe umstellen.

Mit der Implementierung der Wasserstofftechnik in der angewandten Forschung kann die THWS einen effektiven Wissens- und Technologietransfer leisten und die betroffenen Unternehmen maßgeblich bei der Transformation unterstützen. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, ihre Wettbewerbungsfähigkeit im veränderten Energiemarkt zu behalten oder sogar auszubauen. Hierbei kooperiert die THWS sehr erfolgreich mit dem DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserwesens) und dem H2.Bayern.

Schweinfurt will H2-Region werden

In Kooperation mit den lokalen Energieversorgern ÜZ Mainfranken und Stadtwerke Schweinfurt haben die Stadt und der Landkreis Schweinfurt das Konzept »HYCircle Schweinfurt« entwickelt. Mit dem Projekt sollen Nutzer im mobilen und industriellen Bereich flächendeckend und zuverlässig mit Wasserstoff versorgt werden. Dabei geht es auch um die systemdienliche Wasserstofferzeugung und Integration in das bestehende Energiesystem.

Logos der Stadtwerke Schweinfurt, ÜZ Mainfranken und HYLAND sind hier zu sehen

Grüner Wasserstoff für Mainfranken

Ein Bestandteil von »HYCircle Schweinfurt« ist der »H2MegaHub« am Hafen Schweinfurt: Das Kooperationsprojekt der Stadt mit den Stadtwerken Schweinfurt, der Siemens AG und weiteren Partnern will Anlagen zur Herstellung und Speicherung von grünem Wasserstoff am Schweinfurter Hafen errichten und eine entsprechende Verteilungsinfrastruktur implementieren.

Die THWS begleitet das Projekt fachlich und wissenschaftlich.

Firmenlogo Siemens

HYCircle: Klimaneutrale Logistik vor Ort

Die Region Würzburg-Schweinfurt ist ein bedeutender Logistikstandort. In Kooperation mit den hiesigen F&E-Akteuren im Bereich Wasserstofftechnologie liegt es nahe, ein Vorreiter in Sachen klimaneutraler Logistik, Transportwesen und Mobilität zu werden.

Dabei sollen nach und nach alle Fahrzeuge der Logistikflotten mit Verbrennungsmotor stillgelegt und durch Wasserstofffahrzeuge ersetzt werden. Parallel dazu wird die nötige öffentliche Infrastruktur, insbesondere Tankstellen und Servicenetzwerke, geschaffen.